Die Ostertage in Sankt Bernard

Das Gemeindeleben zur Osterzeit ist besonders vielfältig. Viele Gemeindemitglieder, klein und groß, haben die Tage der Osterwoche mitgetragen und mitgefeiert, die z.T. von vielen Ehrenamtlichen mit vorbereitet und durchgeführt wurden: vom farbenfrohen Palmsonntag über Gründonnerstag, den traurigen Karfreitag bis hin zum freudigen und strahlenden Ereignis der Auferstehung!

Palmsonntag

Der Palmsonntagsgottesdienst begann im Gemeindesaal, wo sich viele Kinder mit ihren bunt verzierten Palmstöcken zunächst versammelt hatten, um diese segnen zu lassen. Singend zogen sie mit Pater Kristopeit und den Messdienern in die Kirche ein und steckten die Gemeinde mit ihrer kindlichen Freude an. Nach einem gemeinsamen Gebet mit der Gemeinde haben sich die kleinen und großen Kinder in verschiedenen Gruppen altersgerecht mit der Leidensgeschichte Jesu befasst. Während die kleineren Kinder diese im Gemeindesaal anschaulich mit Hilfe eines Bodenbildes erfahren haben, haben die größeren Kinder im Gemeindekeller in Kleingruppen die Bibeltexte gehört und sich anhand von Fragen darüber ausgetauscht. Zum Segen waren die Kinder dann wieder in die Kirche.

Stefanie Pfaffenberger

Gründonnerstag
Andacht zum Gründonnerstag in der Kita:
Jesus lädt zum Abendmahl

Ute Große-Harmann hatte am Gründonnerstagmorgen  im Gemeindesaal  alles vorbereitet, um den Kindern die Bedeutung des letzten Abendmahles nahezubringen. Blumen und eine Kerze,  Brot und Traubensaft, Becher und  eine Schale mit Wasser stehen bereit.
In der anschließenden Katechese  hören sie, dass mit dem Palmsonntag die österliche Woche beginnt und dass Jesus am Gründonnerstag ein Abschiedsfest mit seinen engsten Freunden gefeiert hat. Dann decken sie gemeinsam den Tisch für das Abendmahl.
Gemeinsam wird die Brotfeier nach Jesu Vorbild (Hand waschen, Brot teilen, „Wein“ teilen) durch eigenes Tun nachempfunden. Es wird gesungen, gebetet und zum Abschluss werden die Kinder von Ute Große-Harmann gesegnet.

Die Kinder erfahren an diesem Morgen:  Gott liebt uns, er hält mit uns Mahl und wir sollen nach seinem Vorbild einander lieben.

Dr. Inge Blatt

Heilige Messe zum Gründonnerstag

Mit dem Gründonnerstag beginnen die drei Tage von Leiden, Tod und Auferstehung Jesu. Die Gründonnerstagsliturgie steht ganz im Zeichen des Abschieds Jesu. Zum letzten Mal vor seinem Leiden und Sterben kommt er am Abend mit seinen zwölf Jüngern zusammen. Dabei stehen zwei außerordentliche Symbolhandlungen im Fokus, die Teil des Vermächtnisses Christi sind: das gemeinsame Mahl und die Fußwaschung der Jünger.

Zwölf Frauen und Männer aus unserer Gemeinde konnten stellvertretend an der besonderen liturgischen Handlung teilhaben. Für mich war es eine ganz besondere Erfahrung, dieses Ritual in der Rolle als Jünger Jesu erleben zu dürfen. Pater Ante hat in seiner Ansprache deutlich gemacht, dass die Fußwaschung in Gedenken an die Liebesgeste Jesu an seine Jünger geschieht, er sich selbst aber auch als Diener für seine Mitmenschen einbringt. Somit ist es also auch ein Liebesdienst an uns persönlich. Dies wurde besonders erlebbar durch den Blickkontakt, den Pater Ante bei der Fußwaschung mit uns gesucht hat – ein Blick aus dieser besonderen Perspektive auf uns. Wir sind zur Nachahmung aufgerufen: Jesus fordert uns auf, als Christen allen Menschen in tätiger Nächstenliebe dienen.

Matthias Vieth

Karfreitag
Kinderkreuzweg (im Gemeindesaal)

Um 11 Uhr haben wir uns im Gemeindesaal mit den Jüngsten der Gemeinde (etwa 20 Kinder im Alter von 3-8 Jahren mit ihren Familien) aufgemacht, den Kreuzweg auf kindgerechte Art nachzuempfinden. Ausgehend von Palmsonntag und Gründonnerstag haben wir dann ausgewählte Stationen des Kreuzweges besprochen, wobei es uns sehr wichtig war, die Lichtblicke dieses traurigen Tages in den Vordergrund zu rücken und die Menschen herauszustellen, die an diesem Tag für Jesus da waren. Wir haben mit den Kindern über Freude und Trauer gesprochen und darüber wie dicht Leid und Hoffnung zusammen liegen. So wurde am Ende das düstere und traurige Kreuz in der Hoffnung auf die Auferstehung mit Sonnenstrahlen erleuchtet.

 

Isabella Hosemann (Text und Fotos)

Kreuzweg der Kommunionkinder (auf dem Ohlsdorfer Friedhof)

Beim Kreuzweg auf dem Ohlsdorfer Friedhof haben wir in zwei Gruppen mit Begleitung der Eltern die Passionsgeschichte gehört und sind dann die Kreuzwegstationen gegangen. Eine Gruppe entzündete jeweils ein Licht, die andere Gruppe legte eine Blume an der Station ab. Mit verteilten Rollen beteten wir an jeder Station. Es war sehr kalt, aber für alle Beteiligten ein eindrucksvoller Weg.

Lissi Heinze
Foto: Stefanie Pfaffenberger

 

Familienkreuzweg (im Alstertal)

Eine kleine Gruppe von Familien traf sich bei schönem Wetter, um den Kreuzweg zum Thema „Gutes Leben durchkreuzt“ zu  gehen. Mit dem Kreuz, welches immer von einem Kind getragen wurde, haben wir an sechs Stationen Halt gemacht. Dort haben wir gehört, was Jesus damals angetan wurde, aber auch, wie Menschen heute ähnlich leiden. Mit symbolischen Gesten haben wir versucht, diesem Leiden ein wenig nachzuspüren. Wir haben geschaut, wo wir in unserer Umgebung ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Anschließend haben wir um Mut und Kraft gebetet, sowohl in unserem eigenen Lebensumfeld als auch für die Kinder in Indien gegen Ungerechtigkeit und Leid einzutreten.

Stefanie Pfaffenberger (Text und Foto)

Karfreitagsliturgie

St. Bernard, 15:00 Uhr. Es herrscht Stille. Der Tabernakel steht offen und ist leer. Schon beim Betreten der Kirche ist spürbar, dass etwas Ungeheuerliches passiert ist. Der Priester tritt blutrot bewandet ein und legt sich vor dem Altar auf die Stufen. Kein Klingeln, keine Orgel, nur Stille. Die Gemeinde kniet. Jesus ist tot – wir haben ihn getötet.

Sebastian von Meer

 

Osternacht

Die Osternacht feierten wir zusammen mit Pater Jonjic, der die Gemeinde sogleich einlud, trotz leichten Regens, an der Segnung des österlichen Feuers und an der Bereitung und Entzündung der Osterkerze auf dem Kirchenvorplatz teilzunehmen. Gemeinsam zogen wir anschließend zur Lichtfeier in die noch dunkle Kirche.

Es folgte das österliche Lob und die österlichen Lesungen. Eine Neuerung konnten wir bei den österlichen Lesungen erleben: Mittels einer Filmprojektion hörten wir, wie der Schauspieler und Erzähler Ben Becker die erste der österlichen Lesungen aus dem Buch Genesis las.

Begleitet wurde die Feier der Osternacht von einer Schola (unter Leitung von Armin Bethge), die mit Taizé-Liedern die feierliche Stimmung nach dem Einzug fortsetzte und auch Liedpassagen in Französisch und Englisch zusammen mit der Gemeinde sang.

Auch in diesem Jahr durften wir zwei neue Gemeindemitglieder begrüßen, die in der Osternacht getauft wurden. Wir freuen uns sehr, dass sich zwei Menschen dafür entschieden haben, dieser alten Tradition folgend, Jesus Christus zu folgen und nun zur katholischen Kirche zu gehören.

Im Anschluss an die Eucharistiefeier folgten viele Gemeindemitglieder in österlicher Freude der Einladung von Pater Jonjic in den Pfarrsaal, um dort gemeinsam eine Agape zu feiern. Es war wieder ein schöner Ausklang, bei dem man gut mit anderen ins Gespräch kam und bei dem gelacht und gescherzt wurde.

Conny Lüttgen

 

Ostersonntag

Viele Familien besuchten mit ihren Kindern das Festhochamt am Ostersonntag. Selbst die extra bereitgelegten Kissen direkt vor dem Altarraum reichten nicht aus, um genügend Platz zu schaffen. Der Diakon Werner Heitmann erklärte den Kindern in seiner Predigt die Frohe Botschaft, die vorher er vorher im Evangelium verkünden durfte. Jesus lebt! Auch die neue Osterkerze wurde erläutert, bevor dann Pastor Jansen alle Osterkerzen mit Weihwasser segnete. Vielen Besuchern ging das Herz auf, als sich die zahlreichen Kinder in mehreren Reihen um den Altar versammelten, um gemeinsam das Vater-Unser zu sprechen. Die österliche Freude war in der ganzen Kirche zu spüren!

Ruth Hueske