Gedanken an den Tod wecken Unbehagen und werden oft verdrängt. Unsere christliche Botschaft kann solche Gedanken in ein warmes Licht tauchen. Der alljährliche Allerseelengottesdienst in unserer Gemeinde führt uns immer wieder neu vor Augen: Wir werden auf unserem Lebensweg von Gott begleitet und kommen an unserem Ende zu ihm, unserem Ursprung und Ziel.
Auch in diesem Jahr weckte die in großer Ruhe und spiritueller Tiefe gefeierte Heilige Messe Trost und Zuversicht. Es war berührend, als die Namen der Verstorbenen verlesen und eine Kerze für sie mit dem Licht der Osterkerze entzündet wurde. Jeder wurde bei seinem Namen gerufen. Es war berührend, als Pater Ante an den kurz zurückliegenden Tod seines Vaters erinnerte in der Gewissheit, dass er bei Gott angekommen ist. Die Gedanken wanderten zu den eigenen verstorbenen Eltern und Großeltern. Es war berührend, gemeinsam zu singen, dass wir der ewigen Heimat zuwandern und zum ewigen Vaterhaus gelangen. Berührend war insbesondere auch das Orgelspiel von Vincent de Pol, das einen Bogen von der Trauer zur Hoffnung spannte. Air von Johann Sebastian Bach, dem am Schluss der Messe alle aufmerksam lauschten, ließ himmlische Klänge erahnen.
Im Erneuerungsprozess unseres Erzbistums streben wir danach, unsere christliche Botschaft den Menschen wieder mehr ans Herz zu legen. Wir wollen Gott und den Menschen näherkommen. Unsere Allerseelenmesse ist gottnah und menschennah!
Dr. Inge Blatt